Für umfassende bibliographische Hinweise zur sudetendeutschen
historisch-politischen Literatur bis 1945 vgl.
Die Sudetenländer im Schrifttum. Eine Bibliographie. Bearbeitet von Dr. Erika
Fischer unter Mitwirkung von Dr. Erich Bachmann, Dr. Leo Hillberath, Dr. Alois
Kreller, Adalbert Plott, Dr. Ernst Tschecherne. Sonderveröffentlichung der
Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung, herausgegeben von Prof. Dr. Paul
Ritterbusch, Heidelberg-Berlin-Magdeburg 1941
Aus der Einleitung ist folgendes zu entnehmen: Ausgewählt wurden einerseits
solche Buchtitel, „die vom Gesichtspunkt der politischen Planung aus
vordringlich sind (Landeskunde, Siedlungskunde, Bevölkerungskunde,
Rechtsentwicklung, Verfassung und Verwaltung), andererseits solche, die für die
bibliographische Ergänzung der Veröffentlichungen der Reichsarbeitsgemeinschaft
für Raumforschung über den sudetendeutschen Raum von Bedeutung sind
(Sprachwissenschaften, Sprachgeographie und Architektur).“
Das Wort ‚Heimat’ in der sudetendeutschen Dichtung
Eva und Hans Henning Hahn: Eugen Lemberg anläßlich seines hundertsten Geburtstages
EUROPA: (Sudeten-)deutsche Zukunftsvisionen
Sudetendeutsche Politiker reden oft und gerne über "Europa", aber nur selten erklären sie ihre Zukunftsvisionen konkret und genau.
Kampf- und
Bekenntnislieder des Sudetendeutschtums In seinen Memoiren aus dem Jahre 1979
liefert Ernst Lehmann zahlreiche wertvolle Hinweise auf die kulturhistorischen
Kontinuitäten in der sudetendeutschen völkischen Bewegung vor, während und nach
dem Zweiten Weltkrieg sowie Beiträge zur Geschichte der
Vertriebenenorganisationen in der Bundesrepublik Deutschland. Bemerkenswert sind
dabei insbesondere seine Erinnerungen an die Entstehungsgeschichte der „Charta
der deutschen Heimatvertriebenen“ sowie an die Entwicklung einer bis heute in
der deutschen Öffentlichkeit populären Interpretation der Vertreibung als Folge
der nach dem Ersten Weltkrieg errichteten neuen Staatenordnung im östlichen
Europa.
Ernst Lehmann: Um tiefere Wurzeln
Im diesem 1944 veröffentlichten Buch entwickelte Ernst Lehmann seine Variante des völkischen Grundgedankens, daß die nationale Emanzipation der mittel- und osteuropäischen Nationen im 19. Jahrhundert als eine ‚Fehlentwicklung’ anzusehen sei: "Das 19. Jahrhundert vollendete die Zerstörung der gewachsenen Volksordnung unter Einfluß des französisch-jüdischen Liberalismus und des Tanzes um das goldene Kalb." (Ernst Lehmann: Volksgemeinschaft aus Nachbarschaften S. 56) Lehmanns rassistisch-antidemokratisches Denken fand allein in der nationalsozialistischen Ideologie die Lösung der vermeintlich durch den liberalen Nationalismus entstandenen Probleme: „Dieser Verfall kann heute dank des Aufbruches unseres Volkes zu Blut und Boden unter dem Nationalsozialismus nicht nur als überwunden gelten, sondern scheint sogar einer bedeutenden Erneuerung zu weichen. Im Zuge der auf Entmassung zielenden Bestrebungen hat man sich auf Nachbarschaft erinnert und trägt ihr in der verschiedensten Weise Rechnung. Im steigenden Maße wird das Volk zur Selbsthilfe aufgerufen und gewachsene Volksordnungen werden zur Volksverwaltung herangezogen." (Ernst Lehmann: Volksgemeinschaft aus Nachbarschaften S. 58) Sein Text gibt die Gelegenheit, die völkische Ausdrucksweise sowie völkische Gesellschaftsvorstellungen kennenzulernen und somit die Unvereinbarkeit völkischen einerseits und der demokratisch-humanistischen Denkweise andererseits zu begreifen, die den sudetendeutsch-tschechischen Dialogschwierigkeiten zugrunde liegt:
In diesem Text wird das Werk des bekanntesten sudetendeutschen Repräsentanten der völkischen ‚Aufklärung’ und 1928-1936 Direktors der Gesellschaft für deutsche Volksbildung in Reichenberg (Liberec) vorgestellt. Es ist eine anschauliche Illustration der kollektiven sudetendeutschen Identität, die sich nur im Kontext der Suche nach völkischen Formen großdeutscher nationaler Identität verorten, aber nicht aus dem Kontext der deutsch-tschechischen Beziehungen historisch eklären läßt. Es zeigt auch die Gründe, warum die sudetendeutsche antitschechoslowakische Agitation keine Folge tschechischer Politik und warum ihre Vertreter in ihren großdeutschen Ambitionen deshalb durch keine tschechische Konzessionen befriedigt werden konnten.
- Sudetendeutsche Historiker zum Münchener Abkommen 1938
- Kurt Oberdorffer: Gedanken zur Frage der wissenschaftlichen Volkstumsforschung im Sudetenland, 20. Dezember 1938, zit. aus Wissenschaftspolitik im Nationalsozialismus und die Universität Prag, Dokumente eingeleitet und herausgegeben von Gerd Simon, Tübingen 2001, S. 46 (Publikationen der Gesellschaft für interdisziplinäre Forschung 2), siehe http://w210.ub.uni-tuebingen.de/dbt/volltexte/2001/217/pdf/gift002_komplett.pdf
- Sudetendeutsche Historiker zur Errichtung des sog. Protektorats 1939
- Hermann Aubin: Rede zur Eröffnung der Sudetendeutschen Anstalt für Landes- und Volksforschung 1940
- Josef Pfitzner: Erich Gierach und der sudetendeutsche Volkstumskampf
- Hermann Raschhofer: Entwurf einer ‚wissenschaftlichen’ Propagandaaktion
- Hermann Raschhofer: Entwurf einer ‚wissenschaftlichen’ Einrichtung
- Wilhelm Wostry: Volksdeutsche Geschichtsbetrachtung
- Wilhelm Wostry: Sudetendeutsche Geschichte 1918-1938
- Theodor Mayer: Wirtschafts- und Siedlungsgeschichte
- Kurt Oberdorffer über die ‚Wissenschaft im Volkstumskampf’
- Sudetendeutsche wissenschaftliche Einrichtungen nach 1945
- Die feierliche Eröffnung des Collegium Carolinum 1957